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Führungen
durch den Schlachtfeldbereich im Raum Ypern
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Die Führung auf dem Schlachtfeld im Raum Ypern bringt
Sie zu ausgewählten Punkten der Kampfhandlungen vom Herbst
1914 bis zum Jahr 1918. Die Gefechte in dieser Region sind
gekennzeichnet durch das aufopfernde Anstürmen rasch
zusammengestellter deutscher Truppen im Herbst und Winter
1914. Es kam hier zum ersten Masseneinsatz von Giftgas 1915,
britische Großangriffe folgten 1917 und deutsche Truppen
errangen im Frühjahr 1918 südlich von Ypern nochmals
beachtenswerte Erfolge.
Neben den Schauplätzen der Kämpfe finden sich hier
sehenswerte Museen, Denkmäler und bekannte alliierte
und deutsche Kriegsgräberstätten. Die Dauer einer
Führung ist von Ihren Vorstellungen abhängig. Sie
erstreckt sich, je nach Gruppenstärke, von etwa 6 Stunden
bis zu einem Wochenende. Kaltes oder warmes Essen zur Mittagszeit
oder zum Ausklang kann natürlich organisiert werden.
Mit ihren Wünschen nehmen Sie selbst Einfluss, entsprechend
individuell wird Ihre Führung. Auch die Besonderheiten
bei Reisegruppen der Bundeswehr oder des Verbandes der Reservisten
werden berücksichtigt.
Die Preise richten sich nach der Gruppenstärke und dem
zeitlichen Umfang der Führung. Weitere Details sprechen
Sie bitte direkt ab.
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Flandern – über viele
Monate des Ersten Weltkrieges hinweg jagte dieser Name den deutschen
Soldaten einen kalten Schauer über den Rücken. Die einst
so friedvolle Landschaft hatte sich durch das nur selten verstummende
Artilleriefeuer in eine von Granattrichtern übersäte Einöde
verwandelt. Bei den häufigen Regenfällen bildeten sich
kaum übersehbare, nahezu grenzenlose Schlammflächen. In
dieser unwirtlichen Landschaft tobt 1917 wochenlang unerbittlich
eine der grausamsten Materialschlachten des Weltkriegs.
In Friedenszeiten hingegen erstrecken sich hier fruchtbare Ackerflächen,
häufig durch Hecken voneinander getrennt. Kleine, aber schmucke
Dörfer und eine Vielzahl von Bachläufen unterbrechen hin
und wieder die grüne Landschaft um Ypern. Dieser größten
Stadt in Belgisch-Flandern ist auch heute noch der einstige Wohlstand
seiner Bürger anzusehen. Für den Besucher kaum vorstellbar
erscheint die Tatsache, dass die Stadt im deutschen Granatfeuer
fast vollständig zerstört worden ist und erst vor wenigen
Jahrzehnten der Wiederaufbau weitestgehend abgeschlossen werden
konnte.
Schon ab dem Spätherbst 1914 waren die Gefechtshandlungen in
diesem Frontabschnitt häufig Gegenstand der offiziellen Presse-Meldungen
beider Seiten. Bereits in diesem Jahr fand die Ortschaft Langemark
Erwähnung, als über Wochen hinweg frisch aufgestellte
und noch unerfahrene deutsche Reserve-Regimenter gegen das kleine
Flanderndorf anstürmten.
Nach dem alliierten Rückzug durch Belgien hatten sich hier
die belgischen, französischen und britischen Soldaten erstmals
wieder zur nachhaltigen Verteidigung gesetzt. An ihrem Widerstand
zerschellten blutig alle deutschen Sturmangriffe. Bis in das Frühjahr
1915 hinein opferten sich junge deutsche Kriegsfreiwillige zu Tausenden,
ohne erkennbare Erfolge erzielt zu haben.
Nördlich des Dorfes erstreckt sich heute die wohl berühmteste
deutsche Kriegsgräberstätte dieser Region. Sie hat die
sterblichen Überreste von mehr als 44.000 deutschen Soldaten
aufgenommen, von denen mehr als 20.000 unbekannt blieben. Der erste
Teil entstand vor allem durch Umbettungen direkt nach Ende des Weltkrieges.
In den fünfziger Jahren wurde die Anlage nach Auflösung
kleinerer Friedhofsanlagen erweitert. Bemerkenswert sind neben dem
Denkmal von Professor Emil Krieger die Betonbunker deutschen Ursprungs,
die in die Friedhofsanlage integriert wurden.
Die Front änderte sich erst im April 1915, als erstmals die
deutsche Seite in größerem Umfang Giftgas einsetzte.
Am 22.04.1915 entströmte 6000 Druckzylindern hochkonzentriertes
Chlorgas und trieb über die Linien der französischen und
kanadischen Truppen hinweg. Ohne irgendein Gegenmittel mussten die
alliierten Soldaten mit verätzten Lungen unter der Wirkung
des Kampfgases ihre Stellungen aufgeben. Ohne große Gegenwirkung
gewannen die Angreifer auf breiter Front Raum und nur die unzureichenden
Kräfte der Deutschen setzten dem eigenen Vorwärtsdrang
ein Ende.
Mehrere alliierte Denkmäler erinnern an den Zusammenbruch der
Front in Folge des Giftgaseinsatzes im Jahr 1915. Besonders eindrucksvoll
erhebt sich ein Monument der 3. kanadischen Division, deren Soldaten
sich südlich von Langemark stundenlang verzweifelt an ihren
Stellungen festgeklammert hatten.
Nach weiteren Gasangriffen stabilisierte sich die Frontlinie wieder
und kam erst im Frühsommer 1917 im Zuge der alliierten Großangriffe
erneut in Bewegung. Nach bisher nicht erlebtem Trommelfeuer begann
am 07.07.1917 der Angriff überlegener britischer Divisionen.
Obwohl die Verteidiger ein tiefgestaffeltes System von mehreren
tausend betonierten Anlagen geschaffen hatten, mussten sie schrittweise
Boden preisgeben.
Nach wenigen Wochen setzt ein länger anhaltender Landregen
ein, der das Gefechtsfeld schnell in eine nahezu wege- und grundlose
Trichterlandschaft verwandelt. Trotzdem schritt die britische Seite,
sogar unter Einsatz von Tanks, fast täglich zum Angriff. Aber
neben den Witterungsbedingungen verhinderte besonders die inzwischen
verfeinerte deutsche Abwehrtaktik einen durchgreifenden alliierten
Erfolg.
Nach jedem britischen Geländegewinn traten deutsche Eingreifkräfte
aus der Tiefe des Verteidigungsraumes an, um den Feind wieder aus
der verlorengegangenen Stellung zu werfen. Dieser Gegenstoß
ist in den schwachen Momenten, direkt nach der Einnahme, vielfach
von Erfolg gekrönt, da die Lage oft noch unübersichtlich
und die Abwehr noch nicht organisiert ist.
Bis in den November hinein hielten die Kämpfe an, dann ebbte
die Schlacht allmählich ab. Hunderttausende verwundete und
gefallene Briten, Franzosen und Deutsche waren der Preis für
einen Geländegewinn von etwa neun Kilometern Tiefe auf einer
Breite von 25 Kilometern.
Unter den unzähligen britischen Ehrenstätten nimmt der
im Zentrum der damaligen Kämpfe südwestlich von Passendale
gelegene Friedhof Tyne Cot einen besonderen Platz ein. Als der weltweit
größte britische Soldatenfriedhof birgt er mehr 11.500
Soldaten, darunter auch vier gefallene Deutsche. Auf den Wänden
der Gedenkstätte sind 34.888 Soldaten namentlich erwähnt,
denen das Schicksal eine bekannte Grabstätte verwehrt hat.
Auch innerhalb dieses Friedhofsgeländes finden sich deutsche
Betonbauten, um die Anfang Oktober 1917 erbittert gekämpft
worden ist.
Nur wenige Monate später trat im Zuge der deutschen Großoffensiven,
die unter Einsatz aller Kräfte endlich den Sieg bringen sollte,
die deutsche Seite wieder zum Angriff an. Nachdem der am 21.03.1918
begonnene deutsche Großangriff zwischen Arras und La Fère
einen überragenden Erfolg gebracht hatte, schritten im April
auch südlich von Ypern die Deutschen zum Sturm auf die britischen
Linien. Besonders südlich der Grenze zu Frankreich war der
Geländegewinn groß. Doch immer mehr macht sich die Erschöpfung
der deutschen Truppe und der mangelhafte Nachschub bemerkbar. Nach
der Einnahme des Kemmel-Berges, der sich südlich von Ypern
zu einer beherrschenden Höhe von 156 Metern erhebt, musste
der Angriff eingestellt werden.
Auch die weiteren deutschen Offensiven des Frühsommers 1918
gelangten über beachtenswerte Anfangserfolge nicht hinaus.
Gestützt auf amerikanischen Nachschub und kampfstarke, frische
Divisionen beginnt schließlich eine Folge alliierter Angriffe.
Sie warfen die abgekämpften deutschen Truppen bis zum Waffenstillstand
am 11.11.1918 immer wieder aus ihren notdürftig bezogenen Stellungen
und erzwangen das Ende des Krieges.
Auch heute noch sind die Zeugnisse des Ersten Weltkrieges in der
flandrischen Tiefebene nahezu überall präsent. Während
Bauarbeiten, ja selbst beim Pflügen der Felder erscheinen rostige
Fundstücke, einst militärische Gebrauchsgegenstände.
Nicht selten trifft man auf unterirdische Bauwerke nur knapp unter
der Erdoberfläche. Sogar die Gebeine gefallener Soldaten werden
heute noch, 90 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs, aus Flanderns
Boden geborgen.
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