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Die Führung auf dem
Schlachtfeld des Artois bringt Sie zu den Brennpunkten der
Schlacht im Jahr 1915 und 1917. Besonders während einer
Wanderung auf befestigten Wegen quer durch das Kampfgelände
erschließt sich die Landschaft, werden aber auch die
ungeheuer schwierigen Kampf- und Überlebensbedingungen
der Soldaten deutlich.
Die Dauer dieser Führung erstreckt
sich, je nach Gruppenstärke, auf etwa 8 bis 10 Stunden.
Kaltes oder warmes Essen zur Mittagszeit oder zum Ausklang
kann natürlich organisiert werden.
Dies ist aber nur ein Vorschlag zum Ablauf
dieses Tages. Mit ihren Wünschen nehmen Sie selbst
Einfluss, entsprechend individuell wird Ihre Führung.
Auch die Besonderheiten bei Reisegruppen der Bundeswehr
oder des Verbandes der Reservisten werden berücksichtigt.
Die Preise richten sich nach der Gruppenstärke
und dem zeitlichen Umfang der Führung. Weitere Details
sprechen Sie bitte direkt ab.
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Diese Region wurde zum Schauplatz mehrfacher alliierten
Durchbruchversuche, erstmals auch unter Einsatz britischer Kolonialtruppen.
Ebenso fanden hier aber erfolgreiche deutsche Großangriffe
im Frühjahr 1918 statt.
Ende September 1914 berührten die ersten Kampfhandlungen
auch die französisch-flandrische Region. Nach Begegnungsgefechten
und nachfolgenden Kämpfen größerer Verbände
bildete sich im Spätherbst desselben Jahres eine durchlaufende
Frontlinie. Sie wurde auf der Feindseite im nördlichen Abschnitt
durch die Divisionen des britischen Expeditionskorps, vorwiegend
indische Truppen, anschließend durch französische Truppenteile
gehalten.
Fast zeitgleich mit einem ersten Großangriff in der Champagne
schritten in einem knapp 10 Kilometer breiten Abschnitt die Divisionen
des Indischen Korps am 10.03.1915 zum Sturm auf die deutschen
Gräben. Das weitgesteckte Ziel dieser Operation war die Einnahme
von Lille, später sollte die ganze deutsche Front bis zur
Nordsee hin zum Einsturz gebracht werden.
Aber an diesem nebeligen Kampftag wiesen die deutschen Verteidiger,
gestützt auf kleine Ortschaften und frei stehende Häusergruppen,
unter großen feindlichen Verlusten fast auf der ganzen Front
den Ansturm ab. Am Folgetag erneuerte die Feindseite ihren Angriff
mit leicht geändertem Schwerpunkt, der diesmal völlig
erfolglos blieb. Dann flauten die Kämpfe allmählich
ab. Die Einnahme des Dorfes Neuve-Chapelle war der einzige nennenswerte
Erfolg. Dieser hatte das angreifende Indische Korps blutige Verluste
in Höhe von etwa 12.000 Mann gekostet.
Bereits wenige Wochen später, Anfang Mai 1915, sollten hier
die nächsten alliierten Schläge geführt werden.
Erstes Angriffsziel des französischen Stoßes war die
Hochfläche von Vimy und die vollständige Einnahme der
Loretto-Höhe. Die britische Seite strebte, wieder erfolglos,
nach weiterem Geländegewinn beiderseits von Neuve-Chapelle.
Nach vorhergehenden Minensprengungen im französischen Abschnitt
begann der Sturm der tiefgestaffelt bereitgestellten Feindkräfte.
Mehrtägiges Artilleriefeuer hatte die deutschen Gräben
fast eingeebnet. Unter dem Schutz künstlichen Nebels gelang
den französischen Truppen rasch der Einbruch. Die letzten
deutschen Kräfte stabilisierten erst gegen Abend die Lage
notdürftig. Mehrere Ortschaften, wieder die Zentren des deutschen
Widerstands, wurden fast vollständig eingeschlossen. Hier
brach sich der Schwung des Feindangriffs.
Bis auf den Westhang der Höhe von Vimy konnten sich trotzdem
die französischen Truppen vorkämpfen. Erbittert tobten
tagelang die Kämpfe um die Loretto- und Vimy-Höhe und
die zäh verteidigten Ortschaften in ihrem Vorfeld. Schließlich
musste die inzwischen völlig verwüstete Loretto-Höhe
dem Feind überlassen werden.
Heute überzieht ein französischer Nationalfriedhof mit
etwa 20.000 Gefallenen einen Teil dieses Höhenrückens.
Doch auch die deutsche Seite hatte in den langandauernden Kämpfen
schwere Verluste hinzunehmen. Davon zeugt heute noch die deutsche
Kriegsgräberstätte Neuville – St. Vaast, die größte
des Ersten Weltkriegs in Frankreich, nur wenige Kilometer südlich
der Loretto-Höhe. Hier ruhen 44.833 deutsche Soldaten.
Nach dem ausgedehnten strategischen Rückzug der Deutschen
südlich von Arras im Frühjahr 1917 verblieben die Truppen
des Deutschen Reiches an der Westfront in der Defensive.
Am Ostermontag 1917, dem 09. April, erhoben sich nördlich
von Arras bei einsetzendem Schneegestöber die britischen
Infanteristen aus ihren Gräben. Auf der Vimy-Höhe, wo
kanadische Verbände kämpften, erfolgten Minensprengungen
zum Auftakt eines erneuten Großangriffs. Auf den Abhängen
der Höhe, im Osten und Norden von Arras warfen sie die deutschen
Truppen rasch aus den vorderen Linien. Nach krisenhafter Zuspitzung
der Lage konnten erst am nächsten Tag Reservetruppen den
Feindangriff in rückwärtigen Linien zum Stehen bringen.
Damit war der britische Durchbruchversuch, trotz aller taktischen
Raumgewinne, unter großen Opfern gescheitert.
Im Folgejahr war es nach den Abwehrerfolgen des Vorjahres an der
deutschen Seite, zu Großangriffen zu schreiten. Nach der
ersten Offensive, begonnen am 21.03.1918, kam es auch zu einem
deutschen Angriff ostwärts von Arras, der aber nur Teile
des 1917 verlorenen Geländes zurück in deutsche Hand
brachte.
Ungleich erfolgreicher verlief die deutsche Offensive am 09.04.1918
zuerst südlich, später auf beiden Seiten der Lys. Der
Angriff zerschlug zunächst die Front der portugiesischen
Truppen, die einen kleinen Abschnitt in der britischen Front hielten.
Obwohl in wenigen Tagen ein bedeutender Erfolg erzielt wurde,
ließen doch die Kräfte der Angreifer mehr und mehr
nach. Am 25. April schließlich nahmen deutsche Regimenter
in einer letzten Anstrengung den Kemmelberg, dann musste die Operation
eingestellt werden.
Die Front im Artois versank wieder im Stellungskrieg, bis im Herbst
1918 andauernde alliierte Teilangriffen ein mehrfaches Ausweichen
auf rückwärtige Linien erzwangen. Erst der Waffenstillstand
beendete am 11.11.1918 die Kampfhandlungen.
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